Rückblick auf unsere diesjährige Tagung „Dépasser les frontières“ in Niederbronn-les-Bains im September 2022

Vom 26.09 bis 28.09.2022 trafen sich 89 Lehrkräfte aus Deutschland und Frankreich in Niederbronn-les-Bains (Elsass) im Centre International Albert Schweitzer (CIAS). Der CIAS ist eine Jugendbegegnungsstätte des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und befindet sich angrenzend an eine deutsche Kriegsgräberstätte. So war der Tagungsort gleichzeitig ein Lern- und Erfahrungsort im Hinblick auf den vielgestaltigen Themenkomplex der Erinnerungskultur(en).

Egal, welche Fächer vertreten waren (Deutsch, Französisch, Geographie, Geschichte und Politik / Sozialkunde), das abwechslungsreiche Programm bot für alle anregende Impulse und auch die notwendige Zeit zum Ausprobieren vorgestellter Methoden, zum Überlegen unterrichtspraktischer Umsetzung und den kollegialen Austausch. Das sehr anregende Impulsreferat von Maik Böing und Florian Niehaus „Durch Sprachmittlung Sprach- und Kulturgrenzen überschreiten: Mediation von Texten, Mediation von Konzepten – Impulse für eine transkulturelle Wortschatzarbeit im bilingualen Sachfach, in den Sprachen, auf Austauschen“ setzte den Rahmen, in dem sich die verschiedenen Themen und Ansätze, die in den folgenden Tagen auf dem Programm standen, gut wiederfanden. Die beiden zeigten gut auf, wo es in diesem Bereich Defizite gibt und wie gleichzeitig thematisch und methodisch große Effekte bei den Schülerinnen und Schülern erreicht werden können.

Das Programm war sehr vielfältig, neben zahlreichen Ateliers gab es auch wieder einige Exkursionen. Die inhaltliche und methodische Bandbreite reichte von Impulsen zur integrierten Spracharbeit in der Grundschule und der Sekundarstufe I hin zu Ideen für digitale Teletandemprojekte, von Filmanalyse („Je suis Karl“ und „Le fils de l’autre“) bis zu einem Zwischenstand aus französischer Sicht zu „Ossis und Wessis“ 30 Jahren nach der Wiedervereinigung.

Der Tagungsort selbst war eine große Inspiration und das Team des CIAS, insbesondere Joëlle Winter, die Leiterin, Michel Braesch und Bernard Klein, der ehemalige Leiter, stellten engagiert und überzeugt die Thematik des Ortes wie auch die vielfältigen pädagogischen Angebote des CIAS vor.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer genossen den kollegialen Austausch vor Ort und „in echt“, es gab viele Gelegenheiten zum intensiven Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen der vertretenen Schulen und es sind sogar konkrete Pläne für gemeinsame Projekte und Schulpartnerschaften entstanden. Hierfür gab es seitens des DFJW Anregungen und Informationen. Es ist schön, wie durchdacht das DFJW das Wiederanlaufen schulischer Begegnungen, sei es „in echt“ oder nur virtuell, unterstützt und begleitet.

Insgesamt war die Tagung also sehr viel mehr als nur das lang herbeigesehnte Treffen der „Bili-Community“, sondern in vielerlei Hinsicht der Startpunkt für viele innovative Ansätze und Projekte, sei es im eigenen Unterricht, in größeren schulischen Projekten, bei einer regionalen Vernetzung der Bili-Schulen, in deutsch-französischen Projekten der Schulen oder in der institutionellen Zusammenarbeit der Organisatoren und Partnern, also Libingua, dem Goethe-Institut Paris, Réseau Abibac und dem DFJW.

Insgesamt drei wunderbare, nachhaltige Tage!

 

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